"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}

Donnerstag, 26. Februar 2015

[Buchpost] Was du siehst, wird dir den Atem nehmen ...

Heute erscheint im Chicken House Verlang offiziell die gebundene Ausgabe von Ich sehe was, was niemand sieht aus der Feder Tim O'Rourkes. Pünktlich zur Veröffentlichung erreichte mich diese Lektüre nun per Post. Gar nicht übel! Ein Jugendbuch, auf dessen Erscheinen bereits im Vorfeld ein großes Augenmerk seitens des Verlags gelegt worden ist. Das steigert natürlich den Spannungsbogen, keine Frage. 

Ich, als Fan von kriminalistischen Ermittlungen in Buchformat, bin besonders darauf gespannt, inwieweit sich die eigene Historie als Police Officer im Schreiben Tim O'Rourkes herauskristallisiert. Darüber hinaus ist sein Werdegang, vom Self-Publisher zum internationalen Bestsellerautor, natürlich nicht minder beachtenswert, wie ich finde. 


Dienstag, 24. Februar 2015

[Rezension] Honestly Healthy for Life (N. Corrett & V. Edgson)

Natasha Corrett & Vicki Edgson: Honestly Healthy for Life 
[deutscher Titel: Vegetarisch basisch gut für jeden Tag: Über 100 neue basische Rezepte]

Ich konnte es nicht sein lassen! Nachdem ich durch irgendeinen Zufall, wie's oft so ist, über Honestly Healthy gestolpert war, musste ich mir eines der dazugehörigen Kochbücher, nämlich Honestly Healthy for Life, nach Hause holen. Einfach aus einem allgemeinen bis allumfassenden vegetarischen Interesse heraus, das mich seit Jahren begleitet. Für gewöhnlich bin ich gar nicht überdurchschnittlich Feuer und Flamme, wenn es um Kochbücher geht. Doch in diesem Fall hatte ich von Beginn an so ein Gefühl.

Dass sich daraus eine mittlerweile gefestigte Begeisterung für dieses Kochbuch entwickeln sollte, konnte ich da allerdings noch nicht ahnen ...


~ Rezension ~

Vegetarische Kreativküche XXL

Für viele Menschen bedeutet eine vegetarische Ernährung in erster (abschreckender) Linie Verzicht. Ein rotes Tuch! Doch ebenso lässt sich diese Form der Ernährung, die immer öfter einer auf unterschiedlichsten Gründen basierenden Lebenseinstellung gleichkommt, mit sehr positiven Attributen assoziieren: abwechslungsreich, experimentierfreudig, belebend. Vielversprechende Facetten der vegetarischen Küche in Form einladender Rezeptvariationen erwarten die Leser in diesem Buch. Das zweite Augenmerk wird auf die fundierte Erläuterung einer basisch gut ausgeglichenen Ernährung gelegt. Wie lassen sich Wohlbefinden manifestieren und Energiereserven  des Körpers dauerhaft am besten mobilisieren? Eine spannende Frage, auf die Natasha Corrett und Vicki Edgson eine mögliche Antwort gefunden haben und diese überaus anschaulich begründen.

Wer zu Honestly Healthy for Life von Natasha Corrett und Vicki Edgson greift, hält mehr als ein herkömmliches Kochbuch in Händen. Vielmehr handelt es sich hierbei um den Schlüssel zu einer Schatztruhe reichhaltiger (vegetarischer) Inspiration, die Leib und Seele wohl bekommt.

Beim ersten Blick in dieses Kochbuch fallen sofort a) die Vielzahl gut sortierter Rezeptideen und b) die ansprechend arrangierten Fotos zu den jeweiligen Kreationen ins Auge. Doch schon der zweite Blick verrät, dass noch so viel mehr in dieser (DIY-) Lektüre steckt. Denn in der den Rezepten vorangestellten Einleitung erläutern die Autorinnen zum einen ihren persönlichen Antrieb, sich vegetarisch-basisch zu ernähren; zum anderen werden dem Leser eine Reihe begründeter Aspekte geliefert, sich selbst einmal bewusst(er) mit der eigenen Ernährung auseinanderzusetzen. Hierbei wird jedoch keinesfalls schulmeisterlich belehrt. Im Gegenteil. Natasha Corrett und Vicki Edgson betonen, dass ihre basisch ausgerichtete Ernährung, welche den Säure-Basen-Haushalt des Körpers harmonisiert, lediglich eine Orientierung bietet. Eine, die allerdings in vielen Fällen wirklich guttut.

Die Verwendung säurebildender Lebensmittel wird reduziert. Stattdessen rückt die frische Zubereitung basenbildender, vegetarischer Gerichte in den Mittelpunkt. Ob vitales Frühstücksmüsli oder bekömmliches Picknickensemble, herzhaftes Hauptgericht oder pfiffiges Dessert Fantasie und Umsetzung sind in diesem Buch keinerlei Grenzen gesetzt. 

Neben all der auf den Tisch gebrachten Raffinessen gefällt mir besonders gut, dass eine Vielzahl an Gerichten weder den durchschnittlich vorhandenen Zeit- noch Finanzrahmen sprengt. Die Argumente "keine Zeit zum Zubereiten" und "zu belastend für den Geldbeutel" fallen demzufolge nicht mehr ins Gewicht.

Die Zusammenstellung der einzelnen Serviervorschläge beinhaltet größtenteils Zutaten, die geläufig sind und daher oftmals sogar unterschätzt werden. Verfeinert wird das aufgeführte Repertoire dann durch die eine oder andere exotisch anmutende Dreingabe wie Tahini, Chia Samen und Quinoa. Eine Tatsache, welche den Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus schärft und weiteren Appetit weckt. Einer meiner neusten Favoriten ist übrigens das Chia Samen Porridge. Aber das nur nebenbei erwähnt. 

Als zusätzliche Schmankerl haben die Autorinnen beispielsweise einen Wochenplan an Gerichten zusammengestellt, der eine vielseitige Orientierung für Einsteiger in die vegetarisch-basische Küche bietet. Nicht weniger schmackhaft kommt die Checkliste der Lebensmittel daher, die in einer vegetarisch ausgerichteten Küche partout nicht fehlen sollten. Das nennt man wohl: Bewusste Ernährung leicht gemacht.

In der Summe ein Kochbuch, das äußerste Begeisterungsfähigkeit für sein Gesamtpaket zu wecken weiß. Einfallsreichtum zwischen zwei Buchdeckeln, der die auf pflanzlichem Ursprung basierdende Küche zweifellos bereichert ganz gleich, ob Teil- oder Vollzeitvegetarismus gelebt wird.

FZIT: Raffiniert. Praktisch. Gesellig.


Donnerstag, 19. Februar 2015

[Neu im Regal] Von Poesie und Kartoffelschalenauflauf

Auf eine mir ans Herz gelegte Empfehlung hin hat nun The Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society von Mary Ann Shaffer und Annie Barrows als englisches Original Einzug in mein Bücherregal gehalten. Ein Buch, das bereits vor einigen Jahren erschienen ist, aber nichts an großzügiger Begeisterung für sich eingebüßt hat.

Da Romane, deren Werdegang auf einem Briefwechsel basieren, aus irgendeinem Grund stets auf besondere Weise mein Interesse wecken (liegt möglicherweise auch an meiner sonst gut ausgeprägten Vorliebe fürs verbriefte und abgestempelte Wort), bin ich nun also umso gespannter. 


Dienstag, 17. Februar 2015

[Rezension] Spellbound (C. M. Singer)

C. M. Singer: Spellbound

Als mich die Autorin C. M. Singer vor einigen Wochen fragte, ob ich Lust hätte, den dritten Band ihrer von mir bis dato ohnehin verschlungenen Ghostbound-Reihe zu lesen, blieb mir nichts anderes übrig, als lauthals JA zu rufen. Außerdem handelte es sich hierbei nicht um "alltägliches" Lesen, sondern um das Betalesen des noch unveröffentlichten Werks. Große BeGEISTERung meinerseits, wie sich nun gut schlussfolgern lässt. Diese hält im Übrigen auch jetzt, nach der Lektüre des Romans, noch immer an!!! 

Herzlichen Dank an C. M. Singer und den Amrûn Verlag für diese unbezahlbar feine Möglichkeit!

Cover: Amrûn Verlag


~ Rezension ~

Wenn zwei Herzen zu einer Seele werden ...

Elizabeth und Daniel sind von ihrer Weltreise zurück, und alles könnte so wunderbar sein. Würde das dunkle Geheimnis ihrer jüngsten Vergangenheit nicht mit scharfen Klauen nach ihnen und ihren Freunden greifen. Was zuerst als unglückselige Reihe merkwürdiger Zufälle anmutet, entpuppt sich schnell als böser Albtraum, der nur allzu real ist. Nachdem Daniels Grab geöffnet und sein Leichnam in einem mysteriösen Ritual geschändet wurde, bleibt kaum ein Zweifel: Jemand will Rache üben! Doch mit welchem gesichtslosen Gegner hat es die Scooby Gang um Elizabeth dieses Mal zu tun? Unerbittlich scheint sich die Welt gegen Liz und Danny verschworen zu haben. Gibt es überhaupt ein Entrinnen oder ist ihre gemeinsame Zukunft bereits Geschichte, bevor sie begonnen hat?

Mit Spellbound setzt C. M. Singer ihrer geisterhaften Trilogie die Krone auf. Zeit, Wehmut über das Ende der Reihe aufkommen zu lassen, bleibt kaum. Denn für die Autorin scheint es ein Leichtes, ihre Leser erneut vollends zu verzaubern.

Im Finale der Buchreihe wachsen die verschiedenen Charaktere noch einmal über sich hinaus. Sollte man glauben, mit Liz, Danny & Co. bereits all das Mögliche und Unmögliche erlebt zu haben, so ist das ein schlichter Trugschluss. Denn niemals zuvor wurde ihre Verbundenheit zueinander mehr gefordert als jetzt, da ihre Freundschaft, Liebe und Seelenverwandtschaft droht, von einer düsteren Besessenheit verschluckt zu werden. In diesem Zusammenhang gelingt es C. M. Singer abermals, die Figuren mit emotionalen Schattierungen zu versehen, die beeindruckend intensiv hervortreten.

Nicht minderer Wert ist der weitreichenden Voodoo-Thematik beizumessen, welche in diesem Band eine einnehmende Rolle spielt. Auf verschiedensten Ebenen und mit dem Fingerspitzengefühl für einen markigen Spannungsbogen geht die Autorin hier zu Werke. Doch neben all der Action, der Magie und dem Entblößen zackiger Überraschungsmomente fehlt es dem Roman ebenso wenig an Augenblicken der Nähe, Zuversicht und Geborgenheit. Eine Mischung, deren Ausgeglichenheit (mich) Kapitel für Kapitel überzeugt.

Neben den inhaltlichen Fesseln, die bei diesem Buch inklusive sind, bin ich wieder einmal von der Erzählweise C. M. Singers mehr als angetan. Ihre bildhaften, detailreichen und dennoch nie langatmigen Beschreibungen bereiten ebenso Freude wie die übliche Spritzigkeit der zahlreichen Dialoge.

Während das Hoffnungsvolle und das Unberechenbare miteinander verschmelzen, schimmert allmählich, aber auch unaufhaltsam das Ende einer sehr besonderen Liebesgeschichte durch. Denn, ganz gleich welchen Ausgang C. M. Singer, das Schicksal und eine undurchsichtige Voodoo-Priesterin Liz und Danny, Susan und Wood, Finny und Riley bescheren werden, spezieller und liebenswerter hätte ihre Reise nicht sein können.

Der fulminante Showdown einer Romanreihe, die übersinnliche Phänomene und groteske Ambivalenzen, entzückende Glückseligkeit und unerschütterliche Unerschrockenheit nicht besser hätte auf den Punkt bringen können.

FZIT: Klirrend. Verwoben. (Un-) Endlich.


Donnerstag, 12. Februar 2015

[Rezension] Marienkäfertage (Uticha Marmon)

Uticha Marmon: Marienkäfertage 

Uticha Marmon schreibt  mit einem Blick fürs Jugendliche über markige Akzente, die durchaus nachwirken. In den Fokus ihres neusten Romans stellt sie die Gewissensfrage "Was bewegt einen Menschen, jemandem, den er liebt, dessen Vergangenheit zu verheimlichen?" 

Ein großes Dankeschön möchte ich dem Magellan Verlag aussprechen! Dieses Buch hätte keine größere Überraschung in meinem Briefkasten sein können.

Cover: Magellan Verlag


~ Rezension ~

Wenn du glaubst, dich selbst verloren zu haben ...

Gestern war sie noch Elin. Heute soll sie dann plötzlich Lykke sein? Ein einziger Brief katapultiert Elin in eine Welt, die ihr vollkommen fremd ist. Mit dem bleischweren Gefühl der Verlorenheit im Herzen flüchtet sie sich nach Dänemark ins Marienkäferhaus. Hier hat sie gemeinsam mit ihren Eltern — mit Liv und Martin — die wundervollsten Kindheitserinnerungen gesammelt. Das Marienkäferhaus scheint, auf der Suche nach der Wahrheit, der unumstößliche Anker, der Elin geblieben ist. Und natürlich gibt es da noch Knut, ihren herzensguten Ferienopa. Doch weshalb hat Elin plötzlich Angst, dass es mehr wissen könnte, als ihr lieb ist?

Uticha Marmons Jugendbuch Marienkäfertage erzählt auf markante Weise von der Erschütterung, die eine jähe Wahrheit mit sich bringen kann. Es stellt sich die Frage: Wie viel bleibt beim Alten und wie viel von diesem Alten wird unwiederbringlich zerstört?

Teenager Elin ist ziemlich genau so, wie man sich eine Protagonistin im Epizentrum einer solchen Auf-der-Suche-nach-sich-selbst-Geschichte vorstellt: verwirrt, fassungslos, verletzt. Ein tiefschürfender Gemütszustand, den Uticha Marmon gelungen zu porträtieren weiß. Hinzu kommt ein fein erlesenes Ensemble an Charakteren, welches Elins Geschichte auf ihren Schultern trägt. Hierzu zählen vor allem der geliebte Ferienopa, eine unkomplizierte Kindergartenfreundin und der geheimnisvolle Junge "von nebenan".

Filigran bettet die Autorin schwerwiegende Problematiken in eine Bilderbuchkulisse ein. Ein bittersüßer Kontrast, der dieses Werk charakterisiert und mir gut gefallen hat. Denn inmitten willkommener Ferienidylle muss sich Elin mit der schweren Tatsache auseinandersetzen, dass ihre Eltern gar nicht ihre (leiblichen) Eltern sind. Und schlimmer: Dass sie ihr die Wahrheit über ihre Herkunft stets vorenthalten haben. Unverzeihlicher Vertrauensbruch oder Schutz vor noch viel größerem Schmerz?

Als besonders prägnant ist gleichfalls der Schreib- und Erzählstil einzuschätzen. Nicht selten reihen sich kurze Sätze stakkatoartig aneinander. Diese beherbergen einerseits bildhaftes Feriengefühl; andererseits schneiden sie das Kapitel in Elins Leben, in welches sie eintauchen muss, um sich selbst zu finden, nur an. Das große Ganze bleibt schlussendlich der Fantasie des Lesers überlassen. Gleichzeitig sorgt ein in die Handlung integrierter Briefwechsel für indirekte Offenbarungen, die das Puzzle ergänzen. Während es ein paar Seiten bedurfte, mich an jenen gewählten Erzählstil zu gewöhnen, trägt er im Draufblick zur Besonderheit des Buches bei.

Uticha Marmon gelingt es, eine kantige Achterbahnfahrt der Gefühle altersgerecht und ansprechend zu verpacken. Obgleich einzig die jugendliche Sicht der Dinge zur Sprache kommt, so entsteht ein Bild, das Authentizität beweist. Bei aller Enttäuschung und Verwirrung ist es am Ende die Liebe, nicht die DNA, die einander verbindet. Oder?

FZIT: Liebevoll. Fragil. Detonierend.


Dienstag, 10. Februar 2015

[Neu im Regal] Genussvolle Inspiration von der Insel

Immer mal wieder etwas neue Raffinesse. Unter diesem oder einem ähnlichen Motto könnten die folgenden Erkenntnisse stehen:

Seit ich über Natasha Corretts Website Honestly Healthy gestolpert bin, kann ich mich nicht mehr allzu sehr dazu aufrappeln, dieses Plätzchen zu verlassen. Im Gegenteil. Mit zunehmender Begeisterung verweile ich dort. Die Vielfalt an vegetarischen (und basisch gehaltenen) Rezepten sowie die fundiert präsentierten Hintergründe zu einer Lebensweise, die voller Energie steckt, hat einen ziemlichen Teil meiner Aufmerksamkeit gewonnen. 1:0.

Jetzt konnte ich nicht länger widerstehen und habe Honestly Healthy for Life von Natasha Corrett und Vicki Edgson in der britischen Originalausgabe zu mir nach Hause geholt. Sozusagen als Inspiration für mögliche Eventualitäten und eventuelle Möglichkeiten, die es auszuprobieren gibt.

Was soll ich sagen? Der erste Eindruck ist schlichtweg köstlich. Ich bin vollkommen hin und weg von einem Gesamtpaket, das a) wohl bekömmlich, b) umsetzungsfreundlich und c) auf großem Erfahrungsschatz zu basieren scheint. 2 ... 3 ... 4:0.

Fortsetzung (alias Nachschlag) folgt ...


Donnerstag, 5. Februar 2015

Die Freude des (Buch-) Verschenkens

In den zurückliegenden Jahren durfte ich mich äußerst glücklich schätzen, aufgrund meiner Passion fürs geschriebene Wort eine Vielzahl von Büchern bei mir einziehen zu sehen. Eine mehr als erfreuliche Fügung, die allerdings gleichermaßen dazu führt, dass früher oder später ein Anbau oder wenigstens ein Wanddurchbruch fällig ist. Ein Phänomen, das der eine oder andere Bücherwurm mit Sicherheit nachvollziehen kann.

Gib, was du selbst gern magst!

Nun dann. Jedenfalls habe ich mich vor Kurzem, obwohl ich mich für gewöhnlich nur absolut schweren Herzens von eigenen Büchern trennen kann und möchte, zu Folgendem entschlossen: Es ist an der Zeit, einige Kapitel für immer zu schließen und deren Geschichten anderen potentiellen Leseratten zu vermachen. Ganz im Sinne der geteilten Freude.

Gedacht, getan. Ich durchstreifte also die Untiefen meiner Büchersammlungen, förderte ein paar vielversprechende Exemplare zutage (Freiwillige vor bitte!) und nahm sie beim nächsten Besuch der in unserem Landkreis regelmäßig auf Tour gehenden Fahrbibliothek mit. Denn warum nicht einmal dem Lese- und Medienzentrum ein Geschenk machen, das mich seit Langem mit zusätzlicher Lektüre bei bester Leselaune hält? Eben drum. Hervorragend aufgehoben sind die kleinen Buchschätze dort allemal. Und, hey, aus der Welt sind die Bücher nun ja wahrlich nicht. Sollte mich also einmal die unbändige Sehnsucht nach meinen ehemaligen buchigen Mitbewohnern plagen, ich weiß, wo sie (jetzt) wohnen. Und das ist mitnichten eine Drohung ...


Dienstag, 3. Februar 2015

[Rezension] Auf Irrwegen zu Dir (Sarah Saxx)

Sarah Saxx: Auf Irrwegen zu Dir 

Alles hat einmal ein Ende. Auch die Auf-Umwegen-Trilogie aus der Feder der österreichischen Autorin Sarah Saxx. Nachdem ich Teil eins und zwei bereits gelesen hatte, musste sich nun natürlich auch die Geschichte rund um das dritte Paar der sechs Linzer Freunde in mein (elektronisches) Bücherregal einreihen. Und sagen wir mal so: Eitel Sonnenschein ist anders. Da brauen sich mächtige Gewitterwolken am Himmel über dem Café Au Lait zusammen ...

Sarah Saxx, lieben Dank für das mir zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar!

Cover: Sarah Saxx


~ Rezension ~

Eine Herzensangelegenheit auf Messers Schneide

Nach eineinhalb Jahren hat sich die glückliche Beziehung zu seiner Freundin Lena gefestigt, denkt Marco. Während ihre Freunde der Familienplanung entgegensehen, genießen sie die Freiheiten ihrer Zweisamkeit. Doch plötzlich verliert Lena zusehends an Leichtigkeit und Aufgeschlossenheit. Stattdessen zieht sie sich — aus für Marco unerklärlichen Gründen — immer mehr zurück. Und seit er um die Existenz von Reitlehrer Lukas und dessen ungenierte Nähe zu seiner Freundin weiß, schmeckt Marco die wachsende Kluft zwischen ihm und Lena noch viel weniger. Mit einem Mal scheint seine heile Welt unaufhaltsam auseinanderzubrechen. 

Auf Irrwegen zu Dir ist der dritte Roman, der zu Sarah Saxx' gefühlsbetonter Auf-Umwegen-Reihe gehört und mit dem sie dem Finale ihrer Trilogie eine aufwühlende Note verleiht.

Während Lena und Marco in den ersten beiden Bänden der Buchreihe noch zu den Nebenfiguren gehörten, steht ihre ins Wanken geratende Liebe im Mittelpunkt dieses Romans. Lebhafte Quirligkeit und große Zukunftspläne gehen dabei Hand in Hand mit Verlustangst und beißender Eifersucht. Eine Mischung, welche die beiden Protagonisten nicht nur Kopf und Kragen, sondern vor allem ihr Herz kosten könnte. Auf jeden Fall eine solide Grundlage für einen Spannungsbogen, dessen Emotionalität Sarah Saxx bis zum letzten Kapitel brodeln lässt.

Wenngleich mir persönlich die eine oder andere Verhaltensweise seitens der Charaktere recht überspitzt und klischeehaft erscheint, so sorgt hingegen die in diesem Roman gewählte männliche Darlegung der Geschehnisse für eine andere, mitunter erfrischende Nuance. Authentisch angepasst hat die Autorin dementsprechend auch die Erzählweise, wodurch der Geschichte ein paar unverblümte Kanten verliehen werden.

Trotz eines kontinuierlichen Tanzes auf dem Vulkan von Lena und Marco und den zwei auf der Bildfläche erscheinenden Rivalen in Liebensdingen, bleibt der beständige Fokus auf dem Vertrauen in ein gemeinsames Bis-ans-Ende-unserer-Tage bestehen. Ein abgestimmter Tenor, der den willkommenen Gegenpart zu siedend heißen Eifersuchtsdramen bildet.

Was mit einem kleinen Funken beginnt, kann sich rasch zu einem Flächenbrand entwickeln. Das gilt für die Liebe ebenso wie für das Misstrauen. Dies ist der konsequente rote Faden dieses Romans, der wiederum Sarah Saxx' Vorliebe für pikante Herzensangelegenheiten umgarnt.

Insgesamt entspricht dieses Werk dem schlussendlich alles auf eine Karte setzenden, finalen Paukenschlag einer Trilogie, die sowohl für klopfende Herzen als auch für pochende Halsschlagadern sorgt. 

FZIT: Bebend. Katapultierend. Gebend.