"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}

Dienstag, 16. Dezember 2014

[Rezension] Key to see® (Mira Mühlenhof)

Mira Mühlenhof: Key to see 

Uns allen ist wohl der Ausspruch "die gleiche Wellenlänge haben" und das dazugehörige Gefühl bekannt. Doch woher rührt ein solches Empfinden? Und welche Ursache hat es, dass wir mit manchen Menschen vielleicht partout nicht jene gemeinsame Ebene finden (können)? 
Mit ihrem Erkenntnissen als Key to see®-Coach im Gepäck nimmt Mira Mühlenhof die Leser ihres Buchs auf eine kleine, aber vielsagende Selbstfindungsreise, die a) bestätigend und/oder b) wegweisend sein kann.
Danke schön dem Verlag für das Angebot und die Bereitsstellung eines Rezensionsexemplars!

Cover: Knaur


~ Rezension ~

Das Schlüssel-Schloss-Prinzip der Menschenkenntnis

Wir sind wir. Aber wer genau ist denn dieses Wir? Gut, die einen streben unermüdlich nach Ansehen und Erfolg, während für andere eher das Bedürfnis nach Geborgenheit im Vordergrund steht. Wiederum andere scheinen flatterhaft, dabei sind sie doch nur auf der Suche nach Raffinesse und Abenteuer. Die Interpretation von Persönlichkeitsmustern liegt stets im Auge des Betrachters. Dennoch, unser individuelles Denken und Handeln basiert auf einem inneren Antrieb, der uns selbst oft gar nicht vollkommen offensichtlich, dafür umso selbstverständlicher ist. Hier kommt nun der "Key to see®" ins Spiel. Denn diese Selbstbeobachtung stellt Weichen, die ein Miteinander in völlig neue Richtungen lenken können.

Ihrem Buch gab Journalistin und Persönlichkeitscoach Mira Mühlenhof den (aufschlussreichen) Titel Key to see®. Gleichzeitig ist dies eine von der Autorin entwickelte Methode, die zu einer tieferen Selbsteinschätzung im Konkreten und optimierten Menschenkenntnis im Allgemeinen führen soll. 

Die Key to see®-Methode ist ein Instrument, dessen Klaviatur die verschiedenen Facetten menschlicher Ecken und Kanten zu entdecken, zu analysieren und zu lenken weiß. Die ehrliche Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken und Schwächen kann einerseits befreiend, andererseits beängstigend sein. Doch für Mira Mühlenhof ist jene "Konfrontation" mit der, wie sie es nennt, uns antreibenden Maschine essentieller Bestandteil eines zufriedeneren Lebens. Ebenjenen Prozess der Selbstfindung und Akzeptanz beschreibt sie anschaulich anhand ihres eigenen (nicht immer leichtfüßigen) Werdegangs.

Nicht ungewöhnlich ist, dass manche Formulierungen auf den ersten Blick möglicherweise an Sterndeutung oder esoterische Wundermalerei erinnern. Doch mittels schrittweiser Erörterungen und einem gleichsam breit aufgestellten Bataillon an aus dem Leben gegriffenen Erfahrungswerten, Beispielen und Beobachtungen gelingt es der Autorin, unvermittelt eine glaubwürdige Nähe zum Leser zu schaffen.
Für mich ist die stringente persönliche Note, welche Mira Mühlenhof schonungslos reflektiert in die einzelnen Kapitel einfließen lässt, ein großes Plus des Buchs. Nicht allumfassend, aber oft genug hatte ich das Gefühl, nachvollziehen zu können.

Die Tonalität, mit der die Reihe der zehn unterschiedlichen inneren Maschinen und deren Motorenöle erläutert werden, ist sowohl professionell, leicht resolut als auch anspornend. Mira Mühlenhof gewährt Einblicke und ermutigt damit jeden Einzelnen, in sich selbst hineinzuhören.

Akzeptanz, Verständnis und Empathie sind drei der großen Attribute, die der Inhalt dieses Buchs herausstellen und fördern möchte. Jeder von uns hat seinen eigenen (Dick-) Kopf. Natürlich. Das liegt in der Natur der Dinge und ist gut so. Aber mit ein wenig gezielter Beobachtung und Übung entdecken wir, weshalb wir und unser Gegenüber gerade so ticken, wie wir es tun.

Insgesamt wird dem Leser hier ein kleiner innovativer Werkzeugkasten an die Hand gegeben, mit dem er lernen kann, was es (wirklich) bedeutet, er selbst zu sein.

FZIT: Eintauchend. Gemeinschaftlich. Spiegelnd.