"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}

Mittwoch, 2. April 2014

[Rezension] Tatsächlich 13 (Heike Abidi)

Heike Abidi: Tatsächlich 13 

Quietschvergnügt und mit einem wunderbaren Quäntchen an Lebensweisheiten eines zukünftigen Teenagers versehen mutet das zweite Jugendbuch von Heike Abidi an. 
Cleverness, Chaos, Coolness  all dies erwartet die Leser, denn die Autorin hat einmal mehr im Schatzkästchen der literarischen Unterhaltung gestöbert und ist ziemlich offensichtlich fündig geworden.
Danke dem Verlag für das mir angebotene Rezensionsexemplar!

[Bildcover: Pink Verlag]


~ Rezension ~

Vorkehrungen, denen ins Auge geblickt werden muss!

Ein knappes Jahr bleibt Henriette. Ein knappes Jahr bis sie offiziell ein Teenager sein wird. Eine Lebensphase, die den großen Umbruch bringen soll. Doch Henriette kann diese Zeit nicht tatenlos verstreichen lassen, schließlich möchte sie der Teenagerzeit bestens vorbereitet entgegenblicken. Grund genug für Henriette, sich ambitionierte und vor allem fundierte Ziele zu setzen. Als angehende Wissenschaftsjournalistin schmiedet Henriette schnell einen Plan und beginnt über ihre Recherchen und Erkenntnisse zu bloggen. Denn es gibt dort draußen garantiert genügend gleichgesinnte Altersgenossinnen. Was Henriette auf den ersten Blick unter Kontrolle zu haben scheint, nimmt jedoch bald schon eine Wendung, die von dem Mädchen eine recht erwachsene Entscheidung fordert ...

In Tatsächlich 13 geht Heike Abidi auf gewohnt spritzige Art ein paar ziemlich brennenden Fragen und prägnanten Eigenheiten des Teenagerseins auf den Grund. Besonders Mädchen ab 11 Jahren werden am bunten Leben der Protagonistin ihre wahre Freude haben.

Mit ihrem Wissensdurst und ihrer Zielstrebigkeit möchte Hauptfigur Henriette noch einiges bewegen. Das Zeug dazu hätte sie. Wenn ihr nur nicht ihre chronische Schwärmerei für die Jungs ihrer Klasse, Klassenstufe, Schule einen Strich durch die Rechnung machen würde. Doch ein Leben ohne Tagträumereien wäre nur halb so schön ... Heike Abidi erweckt mit Henriette ein fröhliches, aufgewecktes Mädchen zum Leben, dessen Sicht der Dinge perfekt auf die Lebenslage eines (Bald-) Teenies abgestimmt ist.
Ferner kreierte die Autorin eine Reihe an Figuren, die herrlich erfrischend und zuweilen einfach nur herzlich schräg daherkommen. Damit schafft sie ein soziales Umfeld, das Realitätsnähe und Bilderbuchambiente gewitzt miteinander verknüpft.

Clever verpackt die Autorin die Phänomene der (drohenden) Pubertät in eine pfiffige Handlung, wobei die drollig geschilderten Anekdoten aus der Perspektive der Hauptfigur für köstliche Unterhaltung sorgen. Fragen und Nöten ganzer Generationen Heranwachsender formuliert Heike Abidi und liefert im nächsten Augenblick eine Bandbreite an Antworten. Ein entsprechendes Schlüsselelement bildet hierbei das allgegenwärtige, trendige Medium des Blogs. Geschickt mit Informationen gefüllt wird jene Plattform zu einer unverzichtbaren Komponente dieses Jugendbuchs.

Der locker-legere Stil der Autorin, der mit viel Wissenswertem den Rahmen aus amüsanten und allgemeingültigen Facetten bildet, spricht altersgruppengerecht an. Was mir besonders gefallen hat: Heike Abidi transportiert ihre Botschaften auf absoluter Augenhöhe ihres Leserpublikums.

Insgesamt ein possierliches Buch für und über eine Generation, die lernt, sich und die Welt um sie herum zu verstehen. Eine Geschichte mit rundum ausgeprägtem und vor allem familienkompatiblen Unterhaltungswert.

FZIT: Eifrig. Investigativ. Drollig.