"Wer bereits als Kind die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, geht auch später gern als Abenteurer durchs Leben." {Creativity First}

Freitag, 7. September 2012

[Rezension] Das Truthuhnparadies (Stephan Sarek)


Stephan Sarek: Das Truthuhnparadies 

Das Leseexemplar dieses Romans wurde mir freundlicherweise vom fhl Verlag im Rahmen einer auf LovelyBooks veranstalteten Leserunde zur Verfügung gestellt
Die Handlung könnte skurriler kaum sein und hat mich auf beste Weise unterhalten. Am meisten mochte ich die absurden Verwirrungen, die beinahe parodistisch betonten Klischees und den trockenen (bis makaberen) Humor. Ein Buch, das dem heiteren Lesevergnügen sehr zuträglich ist.


~ Rezension ~

Aneinander vorbei und doch nicht ohne einander.

Maria ist soeben erst nach Berlin in ihre erste eigene Wohnung gezogen. Doch schon scheint es ihr im Zölibat lebender Nachbar Björn auf sie abgesehen zu haben. Jedenfalls wartet er im Hausflur verschwörerisch auf sie und überfällt sie mit absurden Theorien zu Truthühnern, die in Wahrheit Außerirdische wären. Als hätte Marias Mutter sie vor ihrer Abreise aus Paderborn nicht vor den Verrücktheiten der Großstadt gewarnt.
Nichtsdestotrotz lässt sich Maria auf Björns Gespinste ein, denn schnell merkt sie, dass er ein verträumter Tierschützer ist. Doch weshalb möchte er dann eine Bank überfallen? Und was hat es mit der dieser geplanten Befreiungsaktion von 75 Truthühnern auf sich? Als hätte Maria selbst nicht ein eigenes Problem, für das dringend eine Erklärung und Lösung her müssen.

DasTruthuhnparadies ist ein Roman, der sich durch Kuriosität, Witz und charmantes Chaos auszeichnet und dabei die ernsthafte Problematik der Massentierhaltung zur Nahrungsmittelerzeugung tangiert.
Liebenswürdig verschroben gestaltete Charaktere treffen aufeinander. Stephan Sarek kombiniert auf gelungene Weise ehrliche Ambitionen, neue Perspektiven und spontane Bauchentscheidungen miteinander, woraus ein vielschichtiges und vor allem amüsantes Potpourri aus Anekdoten entsteht.
Akzentuiert werden Politik und Tierschutz, Pseudowissenschaft und Großstadtflair mit dem gewissen Augenzwinkern zu einer dynamischen Handlung verwoben.
Der lockere Sprachstil, die Gutgläubigkeit und Ahnungslosigkeit der Figuren sowie eine ausgeprägte Situationskomik sorgen für beste Unterhaltung beim Lesen.

Alles in allem ein Buch, das die Liebe zu Truthühnern auf eine besonders spritzige Weise hervorhebt und durch liebenswerte Charaktere glänzt. Auf die Fortsetzung Das Truthuhnparadies II: African Tango kann sich der Leser jetzt schon freuen.

F★ZITAbgedreht. Bekennend. Eigentümlich.